Was hat der Krankenpflegeverein Oberensingen-Hardt mit Harald Juhnke, Jassir Arafat, Grace Kelly und Martin Luther King gemeinsam?
Sie alle erblickten im Jahr 1929 das Licht der Welt.
Es war die Zeit der Weltwirtschaftskrise. Jeder dritte Arbeitnehmer war damals in Deutschland ohne Beschäftigung. Auch in Oberensingen waren Hunger, Not und der Kampf ums Überleben für viele an der Tagesordnung.
In diesen harten Zeiten gründeten Ludwig Knauß und Karl Feldmaier den Krankenpflegeverein in Oberensingen. Beide gehörten als Vertreter Oberensingens dem Nürtinger Gemeinderat an. Zum ersten Ausschuss, der den Vorstand unterstützte, gehörte auch der Stadtpfarrer Paulus.
Als Krankenschwester wurde eine Stuttgarter Diakonisse angestellt. Auch die Schwestern im damaligen Fürsorgeheim kamen aus diesem Mutterhaus.
Schon zwei Jahre nach seiner Gründung hatte der Verein 253 Mitglieder.
Wie sehr eine Schwester im damals noch kleinen Oberensingen gebraucht wurde, zeigen die Zahlen der Hausbesuche, die sie machte.
Nach knapp vier Jahren Bestehen des Krankenpflegevereins hinterließ die große Politik ihre Spuren in der Vereinsgeschichte. Ludwig Knauß musste vor den Nazis fliehen und Karl Feldmaier war auf dem Heuberg interniert.
Deshalb übernahm im Mai 1933 Pfarrer Paulus den Vorsitz des Krankenpflegevereins. Seit damals verblieb der Vorsitz bei der Pfarrerin/dem Pfarrer.
Ehrenamtliche engagieren sich im Ausschuss des Krankenpflegevereins und tragen die Verantwortung für die Belange des Vereins.
1961 richtete der Verein eine Schwesternwohnung im evangelischen Gemeindehaus ein.
Bis 1980 lag die Krankenpflege in der Hand von Diakonissen, seither werden die Pflegebedürftigen von freien Schwestern versorgt.
1996 gründete der Krankenpflegeverein mit weiteren Trägern die Diakoniestation Nürtingen. Es war nötig geworden, einen größeren Verbund zu schaffen. Das Modell, dass der Verein vor Ort eine oder mehrere Schwestern anstellte, war nicht mehr zeitgemäß.
Heute versteht sich der Krankenpflegeverein Oberensingen als Förderverein für die Diakoniestation. Die Mitgliedsbeiträge ermöglichen eine Pflege, die den gesamten Mensch im Blickpunkt hat.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie Fördermitglied werden würden!